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Wie schreibt … Susanne Ackstaller?

Zehn Fragen, ein Interview. In dieser Reihe erzählen Autor*innen, wie sie ihre Bücher schreiben.

Wann weißt du, dass eine Textstelle gelungen ist?

Wenn ich Herzklopfen bekomme.

– Susanne Ackstaller

Foto © Martina Klein

Von der Wirtschaftstexterin zur Romanautorin: Susanne Ackstaller ist vielseitig. Die studierte Kauffrau ist nicht nur eine bekannte Mode-Bloggerin (texterella.de) und die Gründerin des famosen Texttreffs – das Netzwerk wortstarker Frauen, sondern seit ein paar Jahren auch Autorin. Nach zwei Sachbüchern (Die beste Zeit für guten Stil und Auf das Leben!) arbeitet sie nun an ihrem ersten Roman. Ich freue mich sehr, sie dabei als Coach zu begleiten.


Liebe Susi, warum schreibst du Bücher?

Ich schreibe einfach gerne, das ist wohl der wichtigste Grund. Ich ordne dadurch meine innere Welt und das, was mich bewegt. Und ich veröffentliche meine Gedanken gerne, denn ich mag die Vorstellung, dass diese bei anderen etwas auslösen oder bewegen. Fürs stille Kämmerlein, die Speicherplatte, die Schublade oder für mich selbst zu schreiben, war und ist für mich deshalb nie eine Option. Ich brauche tatsächlich Öffentlichkeit.

Ich bin durchs Bloggen zum Schreiben gekommen. Ich habe 2002 mit dem Bloggen angefangen – und nie wieder damit aufgehört. Im Jahr 2019 haben mich dann eine Literaturagentin und im selben Jahr auch der Knesebeck-Verlag über mein Blog texterella.de gefunden und gefragt, ob ich nicht Lust auf längere Formate hätte … Hatte ich! Mit dem Knesebeck-Verlag sind mittlerweile zwei Bücher („Die beste Zeit für guten Stil“ und „Auf das Leben!“) entstanden. An dem Roman, auf den mich die Literaturagentin angesetzt hatte, sitze ich allerdings noch … So viel sei verraten: Er handelt von Daisy, einer Mittfünfzigerin, die auf Reisen geht. 

Was ist die größte Herausforderung für dich?

Das sich immer wieder Aufraffen müssen. Das Dranbleiben über Wochen und Monate (oder sogar Jahre!) – zumal ich ja vom Schreiben (noch?) nicht leben kann und mir immer wieder meine Brotarbeit dazwischenkommt. Plus mein Perfektionismus, durch den ich oft kein Ende finde.

Was macht dir am meisten Spaß?

Zu sehen, wie aus vielen einzelnen Ideen und Sätzen eine Geschichte und sogar ein Buch entsteht.

Was meinen Roman betrifft: Ein wenig lebe ich auch dieses andere Leben, das meine Protagonistin führt.

Für wen schreibst du?

Überwiegend Frauen ab 50 – aber natürlich auch für jeden Anderen, der sich für meine Texte interessiert.

Wo schreibst du am liebsten?

Ich habe mir in einem kleinen Gartenhaus eine Art Schreibrefugium geschaffen. Aber ich schreibe auch sehr gerne in Cafés, im Zug oder einfach in meinem Homeoffice. Ohne Block oder Laptop bin ich auf jeden Fall nie unterwegs, das kann ich gar nicht aushalten.

Planst du oder schreibst du aus dem Bauch heraus?

Ich versuche zu planen, nicht bis ins letzte Detail, aber doch so, dass ich weiß, wie die Geschichte verläuft und wo sie hinführt. Und ich nicht befürchten muss, dass die Protagonistin „übernimmt“. Wobei – das kann natürlich auch seinen Reiz haben …

Wann weißt du, dass eine Textstelle gelungen ist?

Wenn ich Herzklopfen bekomme.

Dein bester Rat fürs Schreiben?

Hm. Schwierig. Ich bin ja doch eine eher junge Autorin (nicht dem Alter, aber den Buchveröffentlichungen nach) … anderen Tipps zu geben, scheint mir vermessen. 

Aber vielleicht dieser: Hinsetzen, anfangen und weitermachen. Und vor allen Dingen: nicht aufgeben.

Was gibt dir Kraft beim Schreiben?

Das Buch wachsen zu sehen. Und natürlich die Spiegel-Bestsellerliste. 😉

Welches Buchprojekt liegt dir gerade oder als nächstes am Herzen?

Momentan bin ich noch sehr mit meinem erzählerischen Sachbuch „Auf das Leben!“ beschäftigt: Ein Buch zu schreiben, ist ja nur ein Teil der Arbeit einer Autorin – das Buch will ja auch unter die Leute gebracht und bekannt gemacht werden. Da bin ich gerade dran. Aber ich versuche mir auch Freiräume für meinen Roman zu freizuschaufeln, was allerdings nicht einfach ist. 


Vielen Dank für das Interview, liebe Susi.

Susanne Ackstaller ist studierte Kauffrau, Wirtschaftstexterin, Bloggerin auf www.texterella.de und Autorin. Mit Mann und zwei Katzen lebt sie vor den Toren Münchens. Im Knesebeck-Verlag hat sie zwei unterhaltsame Sachbücher veröffentlicht: „Die beste Zeit für guten Stil“ (2021) und „Auf das Leben!“ (2023). Ein Roman ist in Arbeit.


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2 Kommentare

  1. Liebe Ulrike, vielen Dank, dass du mich interviewt hast und dass ich bei dir Gast sein darf – es ist mir eine Freude!

    Ganz liebe Grüße,

    Susi.

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